Es geht mir bei dieser Reise entlang der E75 darum, uns als Gesellschaft zu reflektieren, weil es mir überhaupt in meiner Arbeit wichtig ist, uns als Gesellschaft zu reflektieren. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, daher bin ich Fotograf geworden. Was aber will ich mit meiner Fotografie? Diese Frage stellt sich jedem, der einen Auslöser drückt, sobald er das erste Mal seine Bilder einer Öffentlichkeit präsentiert. Auch der Auslöser der Smartphonekamera stellt diese Frage. Facebook ist Öffentlichkeit, selbst die Pinnwand in der Küche oder Büro sind Öffentlichkeit.
Man muss die Frage, was man mit seiner Fotografie will, nicht explizit beantworten. Doch implizit hat man sie mit dem Bild auf der Pinnwand, mit dem ersten Posting im Netz oder mit der ersten Ausstellung beantwortet. Möchte ich zeigen, dass ich meine Kamera beherrsche, ein toller Fotograf bin? Möchte ich zeigen, was ich ständig Tolles erlebe, zeige ich…
Die Liste der Ansätze ist unendlich lang, die persönliche Antwort eine Überlagerung dieser Möglichkeiten. Auch ich gab die Antwort implizit durch meine ersten Publikationen, um mir erst langsam darüber bewusst zu werden, wo mein Ansatz liegt. Klar wurde mir, ich verfüge über eine sehr gute Beobachtungsgabe, will uns als Gesellschaft beobachten und diese Beobachtungen mit Euch teilen.

Aus der Serie WIR – Dramaturgie des sozialen Lebens
Was machen die Leute auf diesem Bild? Die Szene ist nicht gestellt. So eigenartig Weiterlesen →